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Anker in unruhigen Zeiten

Landrat lobt Agentur für Arbeit Bernburg und übt Kritik an Überlegungen zur Fusion der Agenturen


Bernburg. „Die Arbeitsagentur Bernburg als starker regionaler Ansprechpartner in der Region war und ist im Krisenjahr 2020 besonders wichtig“, betont Landrat Markus Bauer. Er bedankt sich ausdrücklich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Arbeitsagentur für die immense geleistete Arbeit im Jahr 2020. Zum Höchststand im April waren fast 8.000 Menschen aus über 1.200 Betrieben auf Kurzarbeit angewiesen.

 

In den vergangenen acht Jahren hat sich die Arbeitsagentur als eigenständige Organisation mit der Zuständigkeit für den Salzlandkreis als wichtige Institution etabliert. „Ob bei der Beratung von Arbeitsuchenden, Betrieben und Verwaltung vor Ort, ob im Arbeitsbündnis für Jugend und Beruf und eben auch bei einer abgestimmten Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftsförderung - die Arbeitsagentur mit ihren Mitarbeitern und Entscheidern vor Ort wird dringend gebraucht“, ergänzt der Landrat.

 

 

„Ich verfolge kritisch die aktuelle Diskussion um die Neuorganisation der Agenturen für Arbeit in Sachsen-Anhalt.“ Die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen hatte Vorschläge zur Neustrukturierung der Agenturbezirke in beiden Bundesländern entwickelt. Sie will aus den bisherigen acht Agenturen für Arbeit in Sachsen-Anhalt drei neue Großagenturen bilden.

 

„Mir geht es für den Salzlandkreis um einen Erhalt von Strukturen auch im ländlichen Raum“, argumentiert der Landrat, „und die Abstimmung von Interessen in der regionalen Selbstverwaltung. Ein lokales Arbeitsmarktbudget und lokale Beratungsangebote können nur vor Ort sinnvoll entschieden werden. Eine Zentralisierung ist da kontraproduktiv“, sagt Bauer. „Das trage ich nicht mit“, macht der Landrat seinen Standpunkt klar.

 

Markus Bauer sieht diese Interessen der Region im gegenwärtigen Vorschlag der Bundesagentur für Arbeit nicht ausreichend gewährleistet. Seit 2013 habe sich im Salzlandkreis die Agentur für Arbeit Bernburg etabliert. „Dies war und ist für eine abgestimmte Arbeitsmarktpolitik ein großer Vorteil.“ Bei den weiteren Diskussionen um eine Neuorganisation sollten daher auch Kooperationen und Einkauf von Leistungen bei den Partnern vor Ort, den Jobcentern, Jugendämtern, der Wirtschaftsförderung, kein Tabuthema für die Bundesagentur sein, zum Beispiel bei der Ausbildungsvermittlung, der Arbeitgeberberatung und den Arbeitsmarktmaßnahmen.

 

Für eine ergebnisoffene Diskussion steht der Salzlandkreis zur Verfügung.


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