Impfungen mit AstraZeneca-Impfstoff in Sachsen-Anhalt nach einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ab sofort eingestellt, hunderte Beschäftigte von Kitas, Grund- und Förderschulen bereits geimpft.
Auch in Sachsen-Anhalt werden nach einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) die Impfungen mit AstraZeneca-Impfstoff ab sofort vorsorglich eingestellt. Hintergrund ist, dass das PEI nach neuen Meldungen zu Nebenwirkungen im zeitlichen Zusammenhang mit einer AstraZeneca-Impfung weitere Untersuchungen für notwendig hält. Die Impfzentren in Sachsen-Anhalt sind umgehend über diesen Schritt informiert worden. Termine für Impfungen mit AstraZeneca werden bis auf Weiteres gestoppt.
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne betonte, dass es sich um eine Vorsichtmaßnahme handelt. In Sachsen-Anhalt selbst seien bislang keine Fälle mit schweren Nebenwirkungen bekannt. „Jetzt gilt es, die Datenlage sorgfältig zu analysieren. Es gilt, alle Unklarheiten am Impfstoff auszuräumen, um die Impfbereitschaft in der Bevölkerung nicht zu gefährden.“ Die Ministerin fügte hinzu, sollten sich Bürger oder Bürgerinnen, die das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns erhalten haben, sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen, sollten sie sofort einen Arzt aufsuchen.
Zu möglichen Nebenwirkungen könnten starke und anhaltende Kopfschmerzen oder punktförmige Hautblutungen gehören. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wird entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken. Danach wird über das weitere Vorgehen in Sachsen-Anhalt entschieden.
Die geänderte Impfverordnung sah die Impfungvon Kita-Personal und Personal in den Grund- und Förderschulen vor, welche am vergangenen Samstag im Salzlandkreis mit AstraZeneca geimpft wurden. Die Kreisverwaltung hatte mit den Trägern der Einrichtungen und mit dem Impfzentrum in Staßfurt geplant, den verfügbaren Impfstoff von AstraZeneca an den kommenden drei Samstagen zu impfen. Das Impfzentrum des Salzlandkreises in Staßfurt sei vorbereitet und öffnet dafür drei Impfstrecken. Die fast 1.500 Termine standen fest, doch daraus wird nun nichts werden. Offen bleibt, was mit den bereits geimpften Lehrern und Erziehern wird, die in 10 - 12 Wochen die zweite AstraZeneca Impfung erhalten müssten.