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Fahrradkontrolltag im Rahmen der Kampagne #MenschenaufmRad

Foto: DAK iStock_Aerztin_Telefon_18
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Die Polizei und die Kommunen beabsichtigen im Rahmen der Präventionsarbeit zur Reduzierung von Verkehrsunfällen (mit Radfahrern) die Durchführung eines landesweiten Aktionstages zum Start der Kampagne #MenschaufmRad - Sicher durch den Verkehr durchzuführen.


Gerade in den Zeiten der Pandemie hat sich das Straßenbild verändert, das Fahrrad als Fortbewegungsmittel ist beliebter als je zuvor. Radfahrende verfügen jedoch nicht über Sicherheitsgurte, Airbags oder Knautschzonen. Die Ursachen für Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrenden liegen dabei nicht nur im falschen Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmenden, sondern beruhen mitunter auch auf dem riskanten und manchmal sogar bewussten Fehlverhalten der Radfahrerinnen und Radfahrer selbst. Um die Sicherheit dieser Verkehrsteilnehmer in Sachsen-Anhalt nachhaltig zu erhöhen, wurde nun die landesweite Verkehrssicherheitskampagne „#MenschaufmRad – Sicher durch den Verkehr“ von der Landespolizei ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser Kampagne findet am morgigen Donnerstag (22. April 2021) ein landesweiter Aktionstag statt. Neben fahrradspezifischen Polizeikontrollen wird es insbesondere themenbezogene präventive Maßnahmen zur Sensibilisierung geben. Im Fokus der Kontrollen, die an diesem Tag durchgeführt und anschließend regelmäßig landesweit fortgesetzt werden, stehen nicht nur Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer, um diese auf gefahrenträchtige Situationen im Sinne der Radverkehrssicherheit aufmerksam zu machen.

 

Sachsen-Anhalts Innenminister Michael Richter:

 

„Die Verbesserung der Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer ist ein wichtiger Baustein, um die Sicherheit auf Sachsen-Anhalts Straßen insgesamt zu erhöhen. Mit der breit aufgestellten Präventionskampagne rücken wir das Thema in diesem Jahr in den Fokus der Öffentlichkeit, denn Verkehrssicherheit betrifft uns alle.“

 

Partner der neuen Kampagne der Landespolizei Sachsen-Anhalt sind die Landesverkehrswacht Sachsen-Anhalt e. V., der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, die DEKRA Magdeburg sowie die Unfallkasse Sachsen-Anhalt und der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Pandemiebedingt findet die für den 22. April dieses Jahres in Magdeburg geplante Auftaktveranstaltung nicht statt. Sobald es die Bedingungen wieder zulassen, soll der Termin nachgeholt werden.

 

Birgit Blaich-Niehaus, Leiterin Verkehr, Technik und Umwelt im ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt: „Achtsames Miteinander im Verkehr und gegenseitige Rücksichtnahme sind der beste Weg zu mehr Sicherheit. Alle Verkehrsteilnehmer können die Straßen mit rücksichtsvollem Verhalten sicherer machen, das gelingt allerdings nur gemeinsam. Oft hilft ein Perspektivwechsel: Denn nur wer sich in die Situation der anderen Verkehrsteilnehmer hineinversetzt, wird seine Sichtweise ändern und mehr Verständnis entwickeln, z. B. bei Überholvorgängen mit entsprechendem Abstand oder überall dort, wo sich Auto- und Fahrradfahrer den engen Straßenraum teilen müssen. Gleichzeitig muss jeder zu seiner eigenen Sicherheit beitragen. Gut sichtbare Kleidung, ein auffälliger Helm und eine intakte Beleuchtung helfen maßgeblich, besser wahrgenommen zu werden. Vorausschauendes Fahren ohne Ablenkung trägt zur eigenen Sicherheit bei, reduziert das Gefährdungsrisiko und vermeidet Ärger mit anderen Verkehrsteilnehmern.“

 

Hintergrund:

 

Im Jahr 2020 gab es 2.703 Verkehrsunfälle mit Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern in Sachsen-Anhalt (2019: 2.831). Knapp die Hälfte dieser Unfälle wurde von den Fahrradfahrenden verursacht. 2020 wurden 2.023 verunglückte Radfahrende im Land registriert. 13 Fahrradfahrerinnen bzw. Fahrradfahrer wurden 2020 im Bundesland bei Verkehrsunfällen getötet.

 

Die Pedelecs, welche mit ihrer begrenzten Tretunterstützung (bis 25 km/h) eine Variante der Fahrräder darstellen, gewinnen im Zuge der Förderung des Radverkehrs vermehrt an Interesse. Pedelecs bieten viele neue Möglichkeiten der Mobilität, bergen aber auch Risiken. Im Jahr 2020 wurden 167 Verkehrsunfälle mit Pedelecs registriert (2019: 103), größtenteils mit Personenschaden. Sie machen damit einen Anteil von rund sechs Prozent aller Fahrradunfälle aus. Eine Zunahme lässt sich hier auch bei der Zahl der Verunglückten erkennen, welche um 55 auf 137 stieg. Zwei Menschen wurden, wie bereits im Vorjahr, getötet. Die Unfallursachen bei der Pedelec-Benutzung sind vielfältig. Hauptunfallursache aller durch Pedelec-Fahrende verursachten Verkehrsunfälle ist die falsche Straßenbenutzung, vor der überhöhten bzw. nicht angepassten Geschwindigkeit sowie Fehlern beim Abbiegen. Pedelec-Fahrende waren in 50 Prozent der Gesamtunfälle Unfallverursachende.

 

Die gesamte „Vorläufige polizeiliche Verkehrsunfallbilanz Sachsen-Anhalt 2020“ hier.


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