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Sachsen-Anhalt höchsten Krankenstand seit Beginn der Pandemie

Copyright: iStock/DAK-Gesundheit
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Im ersten Halbjahr 2022 haben sich Beschäftigte in Sachsen-Anhalt deutlich häufiger krankgemeldet als im Vorjahr: Der Krankenstand lag für Januar bis Juni bei 5,5 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr 2021.


Im ersten Halbjahr 2022 haben sich Beschäftigte in Sachsen-Anhalt deutlich häufiger krankgemeldet als im Vorjahr: Der Krankenstand lag für Januar bis Juni bei 5,5 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr 2021. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hatten wieder so viele Fehlzeiten wie zuletzt vor der Pandemie. Jeder sechste Fehltag im Job (17,5 Prozent) ging auf eine Atemwegserkrankung zurück. Corona verursachte rund 66 Fehltage je 100 Versicherte, fast viermal so viele wie im Vorjahr. Das zeigt eine aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit. Die Krankenkasse hat alle Krankschreibungen des ersten Halbjahrs 2022 von rund 53.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Sachsen-Anhalt ausgewertet.

 

Auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte in Sachsen-Anhalt kamen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 990 Fehltage, 114 Tage mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Grund für den Anstieg waren vor allem die vielen Atemwegserkrankungen. Die Anzahl der Fehltage wegen Husten und Schnupfen ging von 72 Tagen je 100 Versicherte im 1. Halbjahr 2021 auf rund 174 Tage hoch. Atemwegserkrankungen waren damit hinter Muskel-Skelett-Erkrankungen die zweithäufigste Ursache fürs Fehlen wegen Arbeitsunfähigkeit mit einem Anteil von 17,5 Prozent. Ausfälle wegen Corona legten ebenfalls auf nun 66 Fehltage je 100 Versicherte zu – nach knapp rund 18 Fehltagen mit Corona-Bezug im ersten Halbjahr 2021.

 

Sachsen-Anhalt liegt bei Corona-Fehltagen auf Bundesniveau

„Parallel zu der schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen im März 2022 konnte sich eine ausgeprägte Erkältungs- und Grippewelle entwickeln“, kommentiert Steffen Meyrich, Leiter der DAK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt, die Ergebnisse. Diese Erkältungswelle sei von einer hochansteckenden Omikron-Variante begleitet worden, die so viel Arbeitsausfall bewirkt habe wie keine Variante zuvor. „Die Firmen in Sachsen-Anhalt sind im Grund noch glimpflich davongekommen. In den allermeisten Bundesländern gab es von Januar bis Juni wesentlich mehr Corona-Fehltage als bei uns; beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern (91 Tage je 100 Versicherte), Brandenburg (86) und Sachsen (76).“ Bundesweit gab es im ersten Halbjahr 2022 je 100 Versicherte 64 Tage mit Corona-Bezug. „Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt waren die Stadtstaaten Bremen und Hamburg.“

 

Muskel-Skelett-Erkrankungen führen die Statistik an

Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen standen in Sachsen-Anhalt an erster Stelle der Fehltage-Statistik. Jeder fünfte Fehltag wurde damit begründet (20,3 Prozent). Danach folgten Atemwegserkrankungen mit 17,5 Prozent. Insgesamt stieg der Krankenstand in Sachsen-Anhalt bei DAK-versicherten Erwerbstätigen im ersten Halbjahr auf 5,5 Prozent: Es waren an jedem Tag des Halbjahrs von 1.000 Beschäftigten 55 krankgeschrieben – nach 48 im ersten Halbjahr 2021. 44 Prozent hatte bis einschließlich Juni mindestens eine Krankschreibung. Zum Vergleich: 2021 musste sich bis zum Ende des ersten Halbjahrs lediglich 33 Prozent, also ein Drittel wenigstens einmal krankschreiben lassen.

 

Hoher Arbeitsausfall in den Kitas

Nach Berufsgruppen betrachtet fehlten Beschäftigte in Erziehungsberufen wie etwa in Kitas besonders häufig mit einer Krankschreibung bei der Arbeit. Sie hatten im ersten Halbjahr 2022 im Durchschnitt 1.289 Fehltage je 100 Versicherte. Eher wenig Arbeitsausfall gab es in der Unternehmensführung und -organisation mit 747 Fehltagen je 100 Versicherte.