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Wie gut werden unsere Kinder im Salzlandkreis betreut?

Fachdienst Jugend und Familie startet bisher nie dagewesene Umfrage, um Qualität der Arbeit in Kindertagesstätten zu ermitteln. Danach sollen im Sinne der Kinder höhere Standards festgelegt werden.


Werden unsere Kinder in den Kindertagesstätten im Salzlandkreis gut betreut und ausreichend gefördert? Diese Frage wird die Kreisverwaltung demnächst beantworten können. Der nach dem Kinderförderungsgesetz für die Kindertagesstätten zuständige Fachdienst Jugend und Familie wird ab Oktober die Qualität der Betreuung im Rahmen einer Umfrage unter allen 160 Kindertagesstätten sowie einer Tagespflege im Landkreis ermitteln. Ein bisher einmaliger Ansatz in Sachsen-Anhalt.

 

Fachdienstleiterin Josephin Rosinski erklärt, die groß angelegte Umfrage sei ein weiterer Schritt, um die bisher geleistete gute Arbeit in den Kindertagesstätten zu verbessern. „Anhand unseres Fragenkatalogs geben wir den Einrichtungsleitungen, den Erzieherinnen und Erziehern sowie pädagogischen Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Arbeit selbst zu reflektieren. Die Antworten ermöglichen uns vom Fachdienst, höhere Standards zum Wohle der Kinder zu definieren und gezielter zu beraten.“ Erste Qualitätsstandards hatte der Salzlandkreis auf Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention 2015 definiert.

 

Landrat Markus Bauer ergänzt: „Staatliche Bildung beginnt im Kindergarten. Deswegen ist es wichtig, Standards zu definieren, die Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit mit unseren Kinder dient.“ Er ist überzeugt, dass die Umfrage den Salzlandkreis als attraktiven Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort weiterbringt. „Tolle Arbeit in den Kindertagesstätten ist ein Argument für junge Familien entweder in der Heimat zu bleiben oder sich ganz bewusst für den Salzlandkreis als Wohnort mit allen Vorteilen des ländlichen Raums zu entscheiden.“

 

Der Salzlandkreis rückt abgeleitet von wissenschaftlichen Erkenntnissen bei der Umfrage ganz praktische Dinge in den Fokus: Wie ist der Alltag gestaltet? Werden sowohl die Sinne als auch die motorischen Fähigkeiten, die Sprache und das geschlechts- und altersübergreifende Zusammensein gefördert? Gibt es Alternativen zum Mittagsschlaf? Funktionieren Meldeketten bei Auffälligkeiten von Kindern? Wie werden Eltern in die Arbeit bzw. Entscheidungen der Einrichtung einbezogen? Gibt es Anlaufstellen für Beschwerden? Werden angebotene Weiterbildungsmöglichkeiten genutzt?

 

„Wir wollen einen tiefen Einblick erhalten“, sagt Josephin Rosinski. Vorgestellt hat der Fachdienst das Vorhaben bereits in mehreren Veranstaltungen den künftigen Umfrageteilnehmern. In den nächsten Tagen sollen in den Einrichtungen Informationen zur Umfrage ausgehängt werden. Bis Ende des Jahres soll eine Teilnahme an der Umfrage möglich sein, danach erfolgt die Auswertung mit anschließender Festlegung weiterer Mindeststandards. Sie sollen auch als Diskussionsgrundlage für Elternabende und Kuratoriumssitzungen sein.

 

Beauftragt mit der Umsetzung des Projekts ist die Gesellschaft für elementare Bildung GmbH. Projektleiter Adrian Einecke erklärt, die Fragen seien mehrsprachig gestellt, sie könnten leicht über Smartphone oder PC beantwortet werden. Rund 20 Minuten dauere die Beantwortung der Fragen. Bei Fragen zur technischen Nutzung helfe eine Expertin via Mail oder Telefon.


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