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Grüner Wasserstoff: Verteilerstation in Bernburg

ONTRAS betreibt das rund 7.700 Kilometer lange Fernleitungsnetz in Ostdeutschland. Das Leipziger Unternehmen will nach eigenen Angaben bis 2030 ein gut 900 Kilometer langes Leitungsnetz zum Transport von Wasserstoff in Ostdeutschland errichten, größtenteils durch Umstellung bestehender Erdgasleitungen.


Der großflächige Ausbau des Wasserstoffnetzes in Sachsen-Anhalt und Ostdeutschland kann starten. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz genehmigte der Leipziger ONTRAS Gastransport GmbH in dieser Woche den vorzeitigen Maßnahmenbeginn für die länderübergreifenden Infrastrukturprojekte „doing hydrogen“ und „Green Octopus Mitteldeutschland“. Von besonderer Bedeutung für Sachsen-Anhalt ist dabei die Errichtung eines Wasserstoffspeichers in Bad Lauchstädt (Saalekreis) sowie einer Pipeline zwischen Bad Lauchstädt, Leuna und dem niedersächsischen Salzgitter; allein hierfür wollen Bund und Land insgesamt knapp 150 Millionen Euro investieren.

 

Energie- und Klimaschutzminister Prof. Dr. Armin Willingmann sagte dazu: „Grüner Wasserstoff ist ein Energieträger der Zukunft und der Schlüssel für die Klimaneutralität unserer energieintensiven Industrien wie etwa der Chemie. Voraussetzung dafür sind kräftige Investitionen in die Infrastruktur, die Erzeuger, Speicher und Verbraucher verbinden. Das grüne Licht aus Berlin ist daher eine gute Nachricht und sendet ein starkes Signal für den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt. Mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel und die tiefgreifende Energiekrise ist es umso dringlicher, unser Land zur führenden Modellregionen zu entwickeln.“

 

ONTRAS betreibt das rund 7.700 Kilometer lange Fernleitungsnetz in Ostdeutschland. Das Leipziger Unternehmen will nach eigenen Angaben bis 2030 ein gut 900 Kilometer langes Leitungsnetz zum Transport von Wasserstoff in Ostdeutschland errichten, größtenteils durch Umstellung bestehender Erdgasleitungen. Kern des geplanten Wasserstoffnetzes sind die Projekte „doing hydrogen“ und „Green Octopus Mitteldeutschland“, zu deren Umsetzung die Arbeiten jetzt starten können.

 

Der Ausbau des Pipelinenetzes in Sachsen-Anhalt ist auch ein zentraler Bestandteil der Wasserstoffstrategie des Landes. Sie sieht daneben u.a. vor, dass bis 2030 eine Elektrolyseleistung von einem Gigawatt zur Herstellung von Grünem Wasserstoff aufgebaut werden soll; dies entspricht einem Viertel der derzeitigen konventionellen Wasserstoffproduktion im Land. Darüber hinaus sollen für die nachhaltige Wasserstoffproduktion Wind- und Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von fünf Gigawatt entstehen, Forschungskapazitäten für grüne Wasserstofftechnologien ausgebaut und regionale Netzwerke gestärkt werden.

 

Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr länderübergreifende Infrastruktur-Projekte für den Aufbau eines europäischen Wasserstoffnetzes als „wichtige Vorhaben im gemeinsamen europäischen Interesse“ (IPCEI) ausgewählt, die zwischen 2023 und 2027 umgesetzt werden sollen. Voraussetzung ist, dass sich die Bundesländer an den Kosten beteiligen.

 

Für die Realisierung von Leitungs- und Speicherprojekten in Sachsen-Anhalt hat der Bund insgesamt rund 130 Millionen Euro eingeplant; das sachsen-anhaltische Energie- und Klimaschutzministerium steuert 55 Millionen Euro bei. Insgesamt werden also rund 185 Millionen Euro investiert. Der Großteil der Mittel – 149,1 Millionen Euro – fließt dabei in das Projekt „Green Octopus Mitteldeutschland“ mit Wasserstoffspeicher in Bad Lauchstädt und der Pipeline zwischen Bad Lauchstädt, Leuna und Salzgitter. 35,7 Millionen Euro fließen in zwei weitere Pipeline-Projekte.


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