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Wieder Müll in der Natur

Hunderte Kilo Bauschutt, Hausmüll und Altpapier bei Hohenerxleben entdeckt. Kreiswirtschaftsbetrieb bittet um Hinweise, um Täter ermitteln zu können.


Ein weiterer besonders dreister Fall von illegaler Müllentsorgung beschäftigt den Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises. Mehrere Hundert Kilogramm Bauschutt, Hausmüll, Altpapier und Plastik haben Unbekannte in den vergangenen Tagen auf einem Feld in der Nähe des ehemaligen Steinbruchs bei Hohenerxleben völlig rücksichtslos abgekippt. Betriebsleiter Ralf Felgenträger zeigte sich entsprechend entrüstet: „Ich verstehe nicht, warum sich immer wieder Menschen dazu hinreißen lassen, ihren Müll der Allgemeinheit auf diese widerliche Weise aufzudrücken.“

 

Der Betriebsleiter geht angesichts der vorgefundenen Menge davon aus, dass der oder die Täter mit einem Transporter oder kleineren Lkw unterwegs waren, um in der Nähe der Landesstraße 72 ihren Müll wild zu verkippen. „Wir werden nach Spuren der Täter suchen und versuchen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.“ Dafür ist der Kreiswirtschaftsbetrieb auch für Hinweise aus der Bevölkerung dankbar. Sie können eine E-Mail an schicken. Müll illegal auf diese Weise zu entsorgen, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit hohen Geldbußen geahndet werden.

 

Auf illegalen Müll wird der für die Entsorgung zuständige Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises in der Regel entweder wie im vorliegenden Fall von aufmerksamen Bürgern aufmerksam gemacht oder von Städten und Gemeinden, die in ihren Bereichen unterwegs sind. Der Kreiswirtschaftsbetrieb taktet die Entsorgung des Mülls dann ein. Daneben erfolgt die Ermittlung zu möglichen Verursachern.

 

Der Kreiswirtschaftsbetrieb muss sich beinahe täglich mit illegalen Entsorgungen befassen. Die Verursacher laden ihren Müll zumeist entlang gut ausgebauter Feldwege, in Waldstücken, auf Brachflächen oder in landwirtschaftlichen Siloanlagen ab. Es handelt sich vorwiegend Bauschutt, Baustellenabfälle, Reifen, Asbest, Fahrzeugteile und Haus- und Sperrmüll. „An unseren Abfallentsorgungsgebühren kann es nicht liegen. Sie sind seit Jahren insgesamt moderat und stabil“, sagt der Betriebsleiter. So geht der Kreiswirtschaftsbetrieb vielmehr davon aus, dass vor allem Bequemlichkeit und eine sinkende Hemmschwelle bei Ordnungswidrigkeiten und Straftaten eine wesentliche Rolle spielen.

 

Dabei geht diese illegale Entsorgung zu Lasten der Allgemeinheit, weil die zusätzlichen Aufwendungen des Kreiswirtschaftsbetriebs auch spürbare Auswirkungen auf die Müllgebühren haben. „Jeder Gebührenzahler muss rund einen Euro mehr bezahlen, damit wir diese Müllberge ordentlich entsorgen können“, sagt Ralf Felgenträger. Dabei sind die Auswirkungen auf die Umwelt noch nicht beziffert.

 

Bei einer illegalen Entsorgung von Abfällen kann es durch die unsachgemäße Lagerung der Abfälle in der Regel auf unbefestigten Flächen bei flüssigen, schlammartigen und bei gefährlichen Abfällen eine Beeinträchtigung der Bodens oder der Wassers/Grundwassers kommen. Eine Ablagerung kann auf Grund der Art der Abfälle zu einer Gefährdung von Mensch und Tier führen bzw. es können Brandgefahren hervorgerufen werden.

 

Immerhin gelingt es dem Kreiswirtschaftsbetrieb in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Ordnung und Straßenverkehr der Kreisverwaltung immer wieder einige Verursacher zu überführen. So konnte der Salzlandkreis allein im vergangenen Jahr Bußgelder in Höhe von 2420 Euro festsetzen.