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Hochschule Anhalt auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin

Ein Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm ist der Sachsen-Anhalt-Tag am 23. Januar 2023.


Die Internationale Grüne Woche in Berlin zählt zu den traditionsreichsten und bekanntesten Messen im Bereich Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau in Deutschland. Unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und der gesunden Ernährung gibt die Hochschule Anhalt Einblicke in die Vielfalt ihrer Forschungsthemen, die gemeinsam mit regionalen Kooperationspartnern bearbeitet werden. Vom 20. bis 29. Januar 2023 ist die Hochschule am Stand der Wissenschaft (134) mit 15 Exponaten in der Sachsen-Anhalt-Halle 23b anzutreffen.

 

Die Fachbereiche Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik vom Campus Köthen sowie Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung vom Campus Bernburg stellen Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte und Ergebnisse aus studentischen Projekten vor.

 

Algen: Gesundes aus dem Meer

Die beiden Fachbereiche präsentieren in interdisziplinärer Zusammenarbeit verschiedene innovative Produkte aus Mikroalgen. Darunter finden sich kulinarische Köstlichkeiten wie blaues Algenbier, blaues Algeneis und blaues Algenbrot. Den seltenen Blauton hierfür liefert der Naturfarbstoff Phycocyanin aus der Mikroalge Arthrospira platensis. Das intensiv blaue Photosynthesepigment, das nur in Algen vorkommt, ist als Lebensmittelfarbstoff zugelassen und obendrein gesund, da es antioxidativ und entzündungshemmend wirkt. Vorgestellt werden auch Mikroalgen, aus denen sich Kohlenwasserstofföle melken lassen, die für Anwendungen im Chemie- und Energiebereich, aber auch als Silikonölersatz für hautfreundliche und leicht einziehende Kosmetika interessant sind.

 

Biologische Vielfalt

Eine hohe Arten- und Lebensraumvielfalt ist die Grundlage für wichtige Ökosystemleistungen. Der Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung zeigt erfolgreiche Forschungsergebnisse aus den Bereichen Naturschutz und Biodiversität. So wurden multifunktionale Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt auf öffentlichen und privaten Flächen, in Gewerbegebieten und auf landwirtschaftlichen Flächen sehr erfolgreich umgesetzt.

 

Nachhaltige Ernährung

Zusätzlich könnte im Labor hergestelltes Fleisch die Umwelt entlasten und Tierwohl schützen, um so ressourcenschonend nachhaltigere Lebensmittel zu produzieren. Doch wie weit ist das Thema vorangeschritten? Ein Team des Fachbereichs stellt seinen Forschungsstand vor und spricht über die mögliche Proteinquelle der Zukunft.

 

Das Thema Nachhaltigkeit in der Ernährung haben auch die Studierenden des Masterstudiengangs Ökotrophologie aufgegriffen und den Einsatz von Leguminosenmehlen in Weizenbrötchenrezepturen analysiert. Auf der Messe präsentieren die Masterstudierenden ihre Ergebnisse und Brötchen, die zum Verkosten bereitstehen. Regionale Produkte liegen im Trend. Nur wie erobern diese auch den globalen Markt? Der Masterstudiengang Food and Agribusiness arbeitet dazu mit Partneruniversitäten weltweit zusammen und erstellt Analysen und Konzepte für einen möglichen Markteintritt. Auf der Grünen Woche werden aktuelle Projekte wie Kuchen mit schwarzem Seesam oder Azukibohnenpaste für den asiatischen Markt vorgestellt.

 

Praxisnah studieren

Bei allen Angeboten sind Studierende der Hochschule Anhalt aktiv eingebunden. In ihrem Studium erhalten sie eine Vielzahl an Möglichkeiten, ihr theoretisches Wissen in reale Projekte umzusetzen und Themen zu vertiefen, die sie faszinieren. Sie bekommen abwechslungsreiche und praxisnahe Einblicke in verschiedene Aufgabenbereiche und sammeln in kleinen Teams erste Eindrücke für ihr späteres Berufsleben. Gleichwohl haben ausgewählte Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit, sich im Rahmen von aktuellen Forschungsprojekten weiterzuentwickeln, neues Wissen und neue Erkenntnisse zu sammeln.

 

Hintergrund

Nach 2020 wird die IGW erstmals wieder als Präsenzmesse mit tausenden Besuchern und Ausstellern stattfinden. Die Sachsen-Anhalt-Halle genießt beim Messepublikum einen erstklassigen Ruf und erfreut sich traditionell dichter Besucherströme. Auf einer Showbühne informieren Talkrunden über Land, Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk.

 

Ein Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm ist der Sachsen-Anhalt-Tag am 23. Januar 2023. Hier nutzen Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik die Messehalle als Informations- und Netzwerkplattform. Die Verleihung des EDEKA-Bioregionalpreises an diesem Tag lüftet das Geheimnis um das beste heimische Bio-Produkt 2022. Außerdem werden mit wechselnden Thementagen werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt. An zwei Tagen stehen die Regionen Altmark und Börde im Mittelpunkt. Lokale Akteure präsentieren sich dabei informativ und unterhaltsam im Programm auf der Showbühne.

 

Ein weiterer Tag widmet sich dem Thema Landwirtschaft, einer bedeutenden Branche im Bundesland. Im Mittelpunkt dieser Präsentation steht der Obstanbau. Obstbauern des Landes stellen sich vor, der Obstbauverband informiert zu Verbandsarbeit und Verbraucherthemen. Beim Spiel „Apfelschießen mit Wilhelm Tell“ geht es vergnüglich zu.

 

Die im Messezeitraum wechselnden Präsentationen der Hochschulen und Forschungs-einrichtungen tragen dem Innovationsgeist Sachsen-Anhalts Rechnung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler informieren unter anderem über Mikroalgen und ihre Nutzungsmöglichkeiten, Innovationen in der Getränkeindustrie und Analysen der globalen Lebensmittelmärkte.

 

Am Stand des Landesmarketings #moderndenken geht es um innovative Projekte der Land- und Ernährungswirtschaft. Auch hier spielen Algen eine wichtige Rolle. Für das Publikum stehen Algenkekse und Algen-Hummus zur Verkostung bereit. Weiterhin werden ein Pionier-Unternehmen im Kichererbsenanbau aus der Magdeburger Börde und das preisgekrönte Weinprojekt „VinEcoS“ im Anbaugebiet Saale-Unstrut vorgestellt.

 

Besucherinnen und Besucher sollten Appetit mitbringen. Eine Produktpalette von Weinen bis hin zu feinen Baumkuchenspezialitäten macht den Hallenrundgang zur Schlemmerreise. Die Aussteller präsentieren neuartige Nahrungsmittelentwicklungen, darunter High-Protein-Müslis auf der Basis von knusprigen Linsen-Flakes. Auch das „Superfood“ Hanf ist zu finden. Hier verführen kandierte Hanfnüsse zum Probieren. An einer Hanfpresse wird zudem gezeigt, wie Öl aus Hanfsamen hergestellt wird.


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