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RTW vorübergehend bei der Feuerwehr in Barby stationiert

Salzlandkreis schafft kurzfristig bessere Voraussetzungen für Hilfsfristerfüllung. Landrat Bauer dankt Partnern, die bei Sofortmaßnahme mit im Boot waren.


Wenn jetzt im Raum Barby ein Rettungstransport gerufen wird, kommt die schnelle Hilfe seit dieser Woche aus dem örtlichen Feuerwehrgerätehaus und nicht mehr nur aus Schönebeck. Zumindest in der Tagesspanne zwischen acht Uhr morgens und 20 Uhr am Abend. „So können die Rettungskräfte schneller bei denen sein, die dort Hilfe brauchen“, informiert Landrat Markus Bauer über die getroffene Neuregelung. „Dass hier in Barby Bedarf gesehen wird, habe ich aus verschiedenen Gesprächsterminen in der Region mitgenommen“, erklärt der Landrat. Die Kreisverwaltung nahm sich der Fragen an, traf alle notwendige Absprachen mit den Beteiligten und veranlasste aufgrund der Situation um die Hilfsfristerfüllung die jetzt erfolgte Fahrzeugumsetzung.

 

„Die Entscheidung fiel im Ergebnis des regelmäßigen Monitorings der Rettungsmittel-Hilfsfristen“, sagt der in der Kreisverwaltung zuständige Fachbereichsleiter Thomas Michling. Bei der Jahresauswertung 2022 sei aufgefallen, dass im Stadtgebiet Barby die Rettungstransportwagen die Vorgaben von zwölf Minuten nicht immer einhalten konnten, auch wenn es sich zumeist um ein bis zwei Minuten Überschreitung handelte. „Es geht aber um Menschen und ihr Leben, da kann jede Minute entscheidend sein“, fügt Michling hinzu.

 

Der Anfahrtsweg aus Schönebeck mit Querung der Bahnstrecke Halle-Magdeburg braucht Zeit – oftmals zu viel für den Rettungstransportwagen (RTW), der in maximal zwölf Minuten vor Ort sein soll. Für das Notarztfahrzeug gilt die Hilfsfrist von 20 Minuten, was bei dessen Einsätzen aber gewährleistet ist. Für den RTW sah die Kreisverwaltung Handlungsbedarf und wollte auch nicht auf das Gutachten zur Fahrzeugbemessung warten, das zur neuen Konzessionsvergabe des Rettungsdienstes im nächsten Jahr in Auftrag gegeben wurde. Dann wären Monate, voraussichtlich bis Jahresende, verstrichen. Bis also das Gutachten vorliegt, ließ der Landkreis ein Fahrzeug aus dem Bereich Schönebeck nach Barby umstellen. Die Krankenkassen haben die Kostenübernahme bestätigt für die Sofortmaßnahme in der Übergangszeit. Sollte nach der gutachterlichen Feststellung dauerhaft ein zusätzlicher Rettungstransportwagen in Barby stationiert werden, wird ein geeignete Immobilie gesucht.

 

Für die Zwischenlösung führte der Landkreis-Fachdienst Brand- und Katastrophenschutz und Rettungsdienst kurzfristig Gespräche mit der Johanniter-Unfallhilfe, die die Leistungen erbringt, und mit dem Bürgermeister sowie der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Barby für einen geeigneten temporären Standort. Die Kameraden der Ortsfeuerwehr, Wehrleiter Jens Kirchhoff und Bürgermeister Torsten Reinharz waren sofort bereit, einen Stellplatz sowie Aufenthaltsmöglichkeiten im Gerätehaus Barby zu schaffen. Aufgrund dieser sehr guten Zusammenarbeit wird seit dem 8. Mai, 8 Uhr, ein Rettungstransportwagen aus dem Standort Feuerwehrgerätehaus Barby alarmiert. Täglich bis 20 Uhr versorgt er von dort vorrangig die Ortsteile Barby, Wespen, Zeitz Pömmelte, Zackmünde, Glinde, Tornitz und Werkleitz.

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