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Sozialministerium verstärkt Förderung für Beratungsstelle „Häusliche Gewalt & Stalking“ in Halle

Damit Betroffene von häuslicher Gewalt und Stalking schnell und unbürokratisch unterstützt werden, sorgt das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung für mehr Personal in der Interventionsstelle in Halle.

Damit Betroffene von häuslicher Gewalt und Stalking schnell und unbürokratisch unterstützt werden, sorgt das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung für mehr Personal in der Interventionsstelle in Halle. Staatssekretärin Susi Möbbeck hat heute einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 164.000 Euro an Dr. Gaby Hayne, Geschäftsführerin der AWO Halle-Merseburg, überreicht. Der Femizid im März 2023 in Bad Lauchstädt führte zu einer Sensibilisierung für die Gefahren von häuslicher Gewalt und zu einem Anstieg der Beratungen durch die Interventionsstelle. Die Einrichtung unterstützt Betroffene, Angehörige und Fachkräfte, um bedrohliche Situationen abzuwenden und Gewalt nicht länger zu erdulden.

 

„Häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Gewalt fängt nicht immer mit Schlägen an, es geht auch um Stalking und Psychoterror. Wir wollen die Betroffenen ermutigen, Taten anzuzeigen und ihr Leben wieder selbstbestimmt in die Hand zu nehmen“, sagte Staatssekretärin Susi Möbbeck bei der Bescheidübergabe.

 

„Die Statistiken sind bedrückend“, sagt Dr. Gaby Hayne, Geschäftsführerin der AWO Halle-Merseburg. „Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Jeden Tag findet ein Tötungsversuch statt. Die Interventionsstelle Halle (Saale) bearbeitet mindestens einmal im Monat einen Hochrisikofall, bei dem Frauen mit dem Tode bedroht werden. Menschen in bedrohlichen Situationen Hilfe anzubieten, dafür steht die Interventionsstelle mit ihrem täglichen Einsatz. Mit einer weiteren Kraft, die das Team nun verstärken wird, können wir uns dieser Aufgabe mit der gebotenen Intensität widmen.“

 

Von häuslicher Gewalt oder Stalking Betroffene können sich direkt an die Beratungsstelle wenden, die auch grundsätzlich nach einem Polizeieinsatz oder einer entsprechenden Anzeigenaufnahme einbezogen wird. Die Interventionsstelle arbeitet deshalb eng mit der Polizeiinspektion Halle zusammen und ist in der Stadt Halle sowie in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Saalekreis und Burgenlandkreis im Einsatz.

 

Staatssekretärin Möbbeck: „Sachsen-Anhalt baut den Gewaltschutz kontinuierlich aus, um gewaltbetroffenen Frauen die notwendige Unterstützung und Hilfe zukommen zu lassen. 2022 wurde das Hilfesystem mit einer Million Euro gestärkt, um die personelle Situation zu verbessern und die Mitarbeiterinnen tarifgerecht zu bezahlen. In diesem Jahr stieg die Förderung um eine weitere Million Euro, um das Hilfesystem für alle gewaltbetroffenen Frauen und deren Kinder gut aufzustellen.“

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