Der Kulturmarkt Bernburg hat am vergangenen Samstag wieder über 2.500 Bernburger angezogen. Dabei hat sich Bernburg von den unterschiedlichsten kulturellen Seiten als lebendige Stadt gezeigt.
Bild: Salzland-Tai-Chi mit Petra Giese
Die Kulturmeile vom Bootsanleger mit den Hausbooten von Boris Funda an der Fußgängerbrücke, das Angebot des Treffpunkts COI, die Ausstellung mit Darbietungen der Magdeburger Schreibkräfte im KrumbholzKunstkabinett, die Kuchentheke des Nachbarschaftszentrums am Kaiplatz, das Angebot in und um die Konzertmuschel, der Handwerker Workshops hinter dem Kurhaus und die Kleinkunstbühne auf dem hinteren Hof des Kurhauses; all das hat am Samstag den 07.10.2023 wieder über 2.500 Bernburger angezogen. Bernburg hat sich wieder von den unterschiedlichsten kulturellen Seiten als lebendige Stadt gezeigt. Nur mit großen, zum Teil außerordentlichen, Leistungen von vielen konnte wieder ein vielfältiges kulturelles Kaleidoskop unseres Bernburg erlebt werden. Eine Hochachtung für dieses breite Engagement für das Miteinander in Bernburg.
Vom ersten Beitrag des Nachwuchsbandwettbewerbs um 10 Uhr bis zum letzten Gitarrenriff der Band Länett 2.0 um 23 Uhr wurde Nonstop Livemusik angeboten (siehe auch MZ-online vom 8.10.23 https://www.mz.de/lokal/bernburg/warum-ein-zehnjahriger-vom-publikum-den-meisten-applaus-erhalt-3706543). Parallel dazu und besonders in den Umbauzeiten auf der Hauptbühne gab es exzellente Beiträge, wie Auszüge aus dem Besten der „20 Jahre Kabarett M!PÖRT“, auf der Kleinkunstbühne. Vor dieser zweiten Bühne im Hof vor dem Kurpark traten auch Tanzgruppen wie Salzland Tai Chi und die Dance Collection auf.
Zu den vielen musikalischen Höhepunkten zählte das vielversprechende Niveau des Bandnachwuchswettbewerbs am Vormittag. Der Gewinner Band LUCID DREAM aus Bernburg wird der Auslobende gerne zu weiteren öffentlichen Auftritten verhelfen. Entscheidender als die Preisgelder für die Wettbewerbsteilnehmer war die fachliche Rückkopplung der Jury im Auswertungsgespräch. Mit dem Bandwettbewerb wurde die Konzertmuschel am Kurhaus nach sehr aufwendiger Renovierung des Bernburger Architekten Jörg Jürges wieder in Betrieb genommen. Nicht zu vergessen natürlich, wie Juri Quirin von der Hochschule Anhalt formuliert hat: „ganz gleich ob Laie oder Profi - wer anderes hätte die Kurhausmuschel zu deren "Wiederbelebung" erstmals tontechnisch bespielen sollen als Maxi-Top? Natürlich niemand!“ Dieses Lob des Vollblutmusikers der Hochschule Anhalt für Carsten Mende drückt aus, was er mit seinem Team in den 13 Stunden Bühnenprogramm alles zaubern musste, damit zum Beispiel auch die 5te Gitarre noch richtig klang.
Die Darbietung von Julian Eilenberger auf seinem rollenden Klavier, als auch die vielen Stimmen des Ukrainischen Chors oder dann das komplizierte Line-up der letzten drei Indigo und Rockbands, alles war vom Feinsten.
Bild: Team Coffee to Stay mit Kostproben der Syrischen Küche
Unvergleichlich war auch wieder das internationale Essenangebot. Die guten Crepes von Zoltán Kramer und die exzellenten lateinamerikanischen Gerichte von Nasly Fischer kennen wir in Bernburg schon, aber die zahlreichen Gerichte der iranischen Küche organisiert vom COFFEE to STAY und die köstlichen ukrainischen Leckereien, aufbereitet mit Unterstützung des SOS-Kinderdorfs, erzeugten einfach unbeschreibliche Gaumenfreuden. Ein dickes Lob an unsere Kriegsflüchtlinge, die hierfür wieder unzählige Stunden am Herd verbracht haben. Es versteht sich von selbst, dass auch wieder ausgezeichnete Weine und der aromatischer Kaffee angeboten wurden.
Die Holzhandwerker von Kinderhand haben dieses Jahr mit dem Steinmetz Sascha Fidyka noch einen zweiten Handwerker als Unterstützung bekommen. Neben Holz und Stein konnten die Kinder in diesem Jahr auch mit wiederverwendbaren Materialien arbeiten. Gleich am Eingang am Kaiplatz konnten Sie zuvor schon unter Anleitung vom Verein “4Ward e.V.” lernen, Graffiti auf die große Leinwand zu sprühen. Dazu hatte die Jugendinitiative Hotel Wien und der Verein Keep Pushing e.V. mit dem Hip Hop Bereich für Jugendkultur gesorgt.
Weitere kleinere Workshop Formate haben im Goethezimmer interessierte Gruppen angezogen: Julian Eilenberger hatte interessante Musikinstrumente zum Ausprobieren mitgebracht, Jeanne Colgan hat alle mit Ihrem Mitmachkonzert für Groß und Klein mitgenommen und World Melange hat wieder in das Trommeln mit der afrikanischen Djembe eingeführt. Und Joachim Grossert hat einen historischen Rundgang in den Rosenhag angeboten.
Die Feuershow mit Tahira und Elenva hat dann die abschließenden Konzerte mit der Indigo Band Deep in Moon und der, in neuer Zusammensetzung spielenden, Band Länett 2.0 eingeläutet. Wir können nur staunen, so viele Talente in der Region zu haben! Bernburg kann stolz auf seine Künstler und Köche sein!
In dieser Zusammenfassung konnten wir nur auf einen Teil des vielseitigen Angebotes eingehen. Bilder und Videos von diesem Jahr und Antworten auf die Frage, wie es nächstes Jahr weitergehen soll, finden Sie mit Nennung aller aktiven Teilnehmern unter http://www.kultur-markt-bernburg.de/ .
Bild: Die Tagelöhner mit Ralph Jäsche und Stefan Knaul sind der Inbegriff der Kleinkunst aus Bernburg
Besonderer Dank geht an die die Moderatoren Martin Setz und Ralph Jäsche und die vielen o.g. Gruppen, die sich wieder eingebracht haben. Zusätzlich bringt sich die Bernburger Lebenshilfe sehr tatkräftig ein, bauen die Zeltbauer der Firma Schneider, unterstützen und beraten die Mitarbeiter des Kurhauses und der Stadt und des Landkreises. Der Kulturmarkt will weiter eine Plattform für möglichst viele Künstler aus der Region sein und Jugendformate, wie das Poetry Salm am Vorabend, weiter ausbauen.
Der Kulturmarkt 2023 wird durch das Bundesprogramm Demokratie Leben und mit Kulturmitteln der Stadt Bernburg (Saale) gefördert. Der größte Teil der Finanzierung wird durch private Spender aufgebracht. Spenden auf DE54 8106 9052 0002 5981 40 helfen daher sehr für die Fortsetzung des Kulturmarktes.
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