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Streetwork im digitalen Raum: Neuer Beratungsansatz für EU-Zugewanderte

„Digital Streetwork ist ein Game Changer, damit wir Eingewanderte in Deutschland bestmöglich über das Leben und Arbeiten bei uns informieren. Die Beraterinnen des Modellprojekts CADS erreichen in über 1.000 social media spaces viele Millionen Menschen.“, sagt Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.


Zuwanderer aus EU-Mitgliedsstaaten finden zunehmend im digitalen Raum Beratung und Unterstützung, damit das Ankommen in Deutschland gelingt. Auf der Konferenz zum „Digital Streetwork für EU-Zugewanderte. Erprobte Verfahren und neue Impulse in Bund, Land und Kommune“ berieten heute in Magdeburg mehr als 150 Teilnehmende aus Beratungsstellen, Migrantenorganisationen, Wissenschaft und Behörden darüber, wie mehr Zugewanderte auf digitalem Weg beraten und erreicht werden können. Die Konferenz wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, und der Integrationsbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt, Staatssekretärin Susi Möbbeck, gemeinsam mit Minor – Digital, ausgerichtet.

 

„Digital Streetwork ist ein Game Changer, damit wir Eingewanderte in Deutschland bestmöglich über das Leben und Arbeiten bei uns informieren. Die Beraterinnen des Modellprojekts CADS erreichen in über 1.000 social media spaces viele Millionen Menschen.“, sagt Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. „Wer arbeitet künftig in der Chip-Fabrik, wer pflegt morgen unsere Eltern, wer steuert Bus und Bahn in Zeiten des Fachkräftemangels? Schon heute sind es 2,6 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus der EU. Sie sollen kommen, um zu bleiben, das unterstützen wir mit Digital Streetwork.“

 

In Sachsen-Anhalt leben gut 45.600 Menschen mit einer Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedsstaates; dies bedeutet einen Anteil von zwei Prozent an der Gesamtbevölkerung. Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung von Sachsen-Anhalt, betont: „Sachsen-Anhalt muss stärker um zuwandernde Arbeitskräfte werben, um Stellen besetzen zu können. Gerade bei den ersten Schritten der Integration brauchen Zuwandernde mehrsprachige Beratung, damit Integration nachhaltig gelingt. Digitale Angebote werden dabei immer wichtiger, weil sie Zuwandernde früher und schneller erreichen.“

 

Im Mittelpunkt der Konferenz stand das Anfang 2023 gestartete bundesweite Modellprojekt CADS - Community Advisors – Digital Streetwork für EU-Beschäftigte.

 

Das Projekt wird von der ‘Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer‘ der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung gefördert und von Minor – Digital umgesetzt. Durch „aufsuchende“ Erst- und Verweisberatung und Informationsarbeit in den sozialen Medien sollen EU-Arbeitnehmerinnen und -Arbeitnehmer und Arbeitssuchende besser erreicht werden: Sie sollen über ihre Arbeitnehmerrechte aufgeklärt werden in den zehn Sprachen der großen EU-Zuwanderungsgruppen.

 

Krzysztof Blau, Integrationsbeauftragter der Stadt Magdeburg und Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.: „Wir sehen als Auslandsgesellschaft deutlich die Vorteile eines solchen Angebots von CADS. Zugleich sehen wir die Notwendigkeit, die mehr-sprachigen Zugänge für die Unionsbürger und ihre Netzwerke im Verbund von digitalen und örtlichen Beratungsangeboten jetzt wirklich auszubauen. Anders werden wir kaum in der Lage sein, diese wichtige Zuwanderungsgruppe nachhaltig in unserem Land zu behalten, und das müssen wir heute mehr denn je.“

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