Erneut droht Hochwasser an kleineren Flüssen. Auch für Tiere haben Überschwemmungen schwerwiegende Folgen. Nicht jedes kann rechtzeitig flüchten. Quelle: Shutterstock
In den nächsten Tagen ist wieder mit Hochwasser an kleineren Flüssen zu rechnen. Neben den Auswirkungen auf Menschen und Haustiere haben diese Naturereignisse aber auch für Wildtiere oft schwerwiegende Folgen. Nicht alle Tiere können sich gleich gut und rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Hochwasser ist eine Gefahr für Tiere. Auch wenn die Ausuferung von Flüssen ein natürlicher und wiederkehrender Prozess ist, kommen nicht alle Tiere gleich gut damit zurecht. Wie stark sie betroffen sind, hängt dabei von mehreren Faktoren ab: Wie und wo das Tier überwintert, ob es gerade Nachwuchs hat oder brütet, wie stark es ist oder wie schnell es fliehen kann und nicht zuletzt davon, wie stark sein natürlicher Lebensraum durch menschliche Eingriffe eingeschränkt ist.
Laut der Deutschen Wildtier Stiftung sind Wildtiere in der Regel daran gewöhnt, in der freien Natur zu überleben - sie sind an das Leben im Freien angepasst und haben ihre Strategien bei Wind und Wetter. Länger anhaltende Hochwasser können aber auch für sie zum Problem werden. Vor allem Tiere, deren Lebensräume im und am Boden liegen, leiden oder kämpfen sogar ums Überleben.
Gefahr für Tiere im Winterschlaf
Höhlenbewohner wie Mäuse und Kaninchen haben in Überschwemmungsgebieten kaum eine Chance, den Wassermassen zu entkommen. Auch für Wildtiere, die sich im Winterschlaf oder in der Winterruhe befinden, sind die Überlebenschancen gering.
Igel, Bilche wie Haselmaus und Co. müssen rechtzeitig aufwachen und mobil werden, um sich in Sicherheit zu bringen. Für Kröten und Molche, die sich zur Überwinterung unter Gehölzen, Steinen oder Laub vergraben, besteht bei längerem Hochwasser kaum Hoffnung.
Auch junge Hummelköniginnen, die sich zum Überwintern in Erdhöhlen eingegraben haben, sind bei Hochwasser verloren.
Rehe und Füchse passen sich an
Wildtiere wie Rehe, Füchse und auch Wildschweine fliehen vor dem Wasser und bringen sich in Sicherheit. Laut NABU sind sie Hochwasser gewöhnt und ziehen sich, wenn möglich, an sichere Orte zurück. Damit Populationen aus angrenzenden Regionen die Gebiete nach dem Hochwasser wieder besiedeln können, seien diese Wildtiere mehr denn je auf vernetzte Biotope angewiesen.
Richtiges Verhalten im Hochwassergebiet
Deiche oder ufernahe Bebauung und Wege werden von flüchtenden Tieren zwangsläufig überquert. Um den Tieren die Flucht zu ermöglichen, ist es wichtig, sich im Überschwemmungsgebiet ruhig und aufmerksam zu verhalten. Mit Hunden hält man sich am besten von Dämmen und Überflutungsflächen fern, um die flüchtenden, scheuen Tiere nicht wieder ins Wasser zu treiben.
Sofern erreichbare Rückzugsgebiete wie Wälder vorhanden sind, stehen die Chancen für diese Tiere nicht schlecht.