Hauptsächlich gehörten Einsätze im Zusammenhang mit der Suche nach vermissten Personen zum Arbeitsalltag der Besatzungen.
Die Polizeihubschrauberstaffel Sachsen-Anhalt war im vergangenen Jahr 667 Mal im Einsatz und absolvierte dabei insgesamt knapp 780 Flugstunden (Vergleich 2022: 626 Einsätze mit 870 Flugstunden). Hauptsächlich gehörten Einsätze im Zusammenhang mit der Suche nach vermissten Personen zum Arbeitsalltag der Besatzungen. Großveranstaltungen wie zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg, Unterstützungseinsätze bei Observationen im Rahmen von kriminalpolizeilichen Ermittlungen oder bei außergewöhnlichen Unfällen auf den Autobahnen des Landes ergänzten das Einsatzspektrum.
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Die Einsätze der Kolleginnen und Kollegen der Polizeihubschrauberstaffel erfolgen immer öfter ad hoc. Die Anzahl der Soforteinsätze ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gestiegen. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Rettung von Menschenleben oder die Festnahme von Tatverdächtigen – hier zählt jede Minute. Für ihren unverzichtbaren Beitrag für die Sicherheit der Bevölkerung danke ich der Polizeihubschrauberstaffel sehr.“
Im vergangenen Jahr war die Hubschrauberstaffel in mehr als 370 Fällen in der Luft, um Menschen zu suchen (2022: 300). Dabei waren sie in 40 Fällen direkt erfolgreich. So wurde z. B. während einer Nachtschicht im Januar 2023 die Suche nach einem älteren dementen Herren aufgenommen. Nach rund 20 Minuten gelang es der Besatzung, ein Wärmesignal im Straßengraben aufzunehmen. Die hinzugerufene Streifenwagenbesatzung konnte den stark unterkühlten Mann aus der lebensbedrohlichen Lage befreien und die nötige medizinische Hilfe anfordern.
Bei etwa 80 Einsätzen konnten die vermissten oder flüchtigen Personen während des Anflugs zum Einsatzort bereits durch die Polizeikräfte am Boden aufgefunden werden.
Im Jahr 2023 konnte die Zusammenarbeit mit der Bergwacht des Landkreises Harz ausgebaut werden. Bei einer gemeinsamen Übung an der Burgruine Regenstein wurde Mitte September 2023 u. a. der Abtransport von verletzten Menschen mittels Rettungswinde trainiert. Die gemeinsame Zusammenarbeit zahlte sich bei zwei Rettungseinsätzen aus: Polizei und Bergwacht konnten gemeinsam im unteren Bereich des Brockens und im Bodetal jeweils eine schwerverletzte Person mit der Rettungswinde aus schwierigen Örtlichkeiten bergen und der weiteren medizinischen Versorgung zuführen.
Hintergrund: Bei der Hubschrauberstaffel der Landespolizei Sachsen-Anhalt arbeiten derzeit 21 Bedienstete, die zuvor die Ausbildung oder das Studium zur Polizistin oder zum Polizisten abgeschlossen haben. Eine Hubschrauberbesatzung besteht grundsätzlich aus einem Piloten, mindestens einem Flugtechniker und einem Systemoperator.
Zur Grundausstattung der Polizeihubschrauber gehören unter anderem eine Wärmebildkamera, ein Operatorarbeitsplatz mit Verbindung zum Computernetzwerk der Polizei, eine Bild- und Datenübertragungsanlage, ein Suchscheinwerfer, Außenlautsprecher, Abseil-/Abgleitsysteme und ein Doppellasthakensystem für Lasten mit einem Gewicht von bis zu einer Tonne. Je nach Einsatzart können die Maschinen zusätzlich mit einer Rettungswinde, Außenlastschlössern mit optionalen Feuerlöschbehältern und Abseilvorrichtungen für die Verbringung von Kräften ausgerüstet werden.
Einen Einblick in die tägliche Arbeit der Polizeihubschrauberstaffel gibt es u. a. hier: lsaurl.de/HuStPolizei
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