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Mit 5.298 EUR pro Kopf zweithöchsten Gesundheitsausgaben in Deutschland

Copyright: iStock/DAK-Gesundheit
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Die höchste Zunahme entfiel in Sachsen-Anhalt mit +89,2 % bzw. +354 Mill. EUR auf die öffentlichen Haushalte (Deutschland: +73,4 %), diesem Bereich werden u. a. die Zahlungen des Gesundheitsfonds zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zugeordnet.


2020 wurden in Sachsen-Anhalt 125 Mill. EUR Gesundheitsausgaben durch die Ausgabenträger gezahlt und damit 6,6 % bzw. 755 Mill. EUR mehr als 2019. Das war der höchste Ausgabenanstieg seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2008. In Deutschland stiegen die Gesundheitsausgaben im gleichen Zeitraum um 6,5 %. Die höchste Zunahme entfiel in Sachsen-Anhalt mit +89,2 % bzw. +354 Mill. EUR auf die öffentlichen Haushalte (Deutschland: +73,4 %), diesem Bereich werden u. a. die Zahlungen des Gesundheitsfonds zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zugeordnet.

 

Auch die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung sowie der sozialen Pflegeversicherung stiegen mit +231 bzw. +159 Mill. EUR in Sachsen-Anhalt deutlich gegenüber dem Vorjahr. Die Anstiege in Sachsen-Anhalt blieben 2020 mit +3,2 % bzw. +10,6 % hinter der jeweiligen Bundesentwicklung zurück (+3,6 bzw. +12,0 %). Diese beiden größten Ausgabenträger in Sachsen-Anhalt übernahmen 2020 zusammen mehr als 3/4 aller Gesundheitsausgaben (Deutschland: 65,5 %). Rückläufige Entwicklungen gegenüber dem Vorjahr wiesen 2020 in Sachsen-Anhalt die gesetzliche Renten- und die gesetzliche Unfallversicherung (-1,2 % bzw. -2,7 %) sowie die von den privaten Haushalten getätigten Ausgaben für Gesundheit (-0,3 %) aus.

 

Sachsen-Anhalt hatte 2020 einen Anteil von 2,8 % an den Gesundheitsausgaben in Deutschland. Die Höhe der Gesundheitsausgaben entsprach 19,1 % des im gleichen Zeitraum im Land erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts, fast 1,5-mal so viel wie im Bundesdurchschnitt (13,1 %).

 

Pro Kopf wurden für Sachsen-Anhalt 2020 Gesundheitsausgaben in Höhe von durchschnittlich 5 542 EUR berechnet. Sachsen-Anhalt lag damit über dem Bundeswert von 5 298 EUR je Einwohnerin bzw. Einwohner und hatte nach Brandenburg die zweithöchsten Gesundheitsausgaben aller Bundesländer. Mit 3 443 EUR je Einwohnerin bzw. Einwohner war dabei die gesetzliche Krankenversicherung weiterhin mit Abstand der größte Ausgabenträger in Sachsen-Anhalt, gefolgt von der sozialen Pflegeversicherung mit 758 EUR und den privaten Haushalten, die Gesundheitsausgaben in Höhe von 484 EUR je Einwohnerin bzw. Einwohner tätigten. Dabei lagen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung und der sozialen Pflegeversicherung pro Kopf über den bundesweiten Durchschnitten (+539 EUR bzw. +191 EUR), während durch die privaten Haushalte Sachsen-Anhalts rd. 200 EUR weniger für Gesundheit als im Bundesdurchschnitt ausgegeben wurde. Auch die Ausgaben der privaten Krankenversicherung von 214 EUR pro Person lagen deutlich unter dem Bundeswert von 426 EUR. Durch die öffentlichen Haushalte wurden Pro-Kopf-Ausgaben in Höhe von 343 EUR übernommen (Deutschland: 370 EUR), 2020 übernahmen die sonstige Ausgabenträger 300 EUR je Person (Deutschland: 344 EUR), hierin sind die Ausgaben der Arbeitgeber sowie der gesetzlichen Renten- und Unfallversicherung zusammengefasst.

 

Zu den Gesundheitsausgaben zählen alle Käufe von Waren und Dienstleistungen, die zum Zweck der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege getätigt werden, die Kosten der Verwaltung sowie die Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens. Als Ausgabenträger werden in der Gesundheitsausgabenrechnung (GAR) alle öffentlichen und privaten Institutionen bezeichnet, die Leistungen für die Gesundheit finanzieren.

 

Die vorliegenden Berechnungsergebnisse wurden durch die Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) ermittelt. Weitere Ergebnisse für Sachsen-Anhalt sowie Ergebnisse für alle Bundesländer zur GAR können der Internetseite der AG GGRdL unter www.ggrdl.de entnommen werden.


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