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Immobilienpreise in Sachsen-Anhalt noch einmal leicht gestiegen

Sachsen-Anhalt bleibt dennoch das günstigste Bundesland, was den Kauf von Immobilieneigentum angeht.


Die Immobilienpreise in Sachsen-Anhalt sind im zweiten Quartal 2022 noch einmal leicht gestiegen. Im Landesschnitt kostet der Immobilienquadratmeter im zweiten Quartal 2022 mittlerweile 1.407 Euro und ist damit etwa drei Prozent teurer als im ersten Quartal (1.361 Euro). Sachsen-Anhalt bleibt dennoch das günstigste Bundesland, was den Kauf von Immobilieneigentum angeht. Das geht aus dem aktuellen Immobilienmarktbericht von Scoperty (www.scoperty.de) hervor. Trotz der Preisanstiege kommt die von den Notenbanken im Zuge der Inflationsbekämpfung herbeigeführte Zinswende langsam auch am sachsen-anhaltischen Immobilienmarkt an – die Auswirkungen sind jedoch lokal sehr unterschiedlich.

 

In Halle stiegen die Preise laut Scoperty zuletzt noch um durchschnittlich zwei Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn auf rund 1.968 Euro pro Quadratmeter. In Magdeburg gingen die Quadratmeterschätzwerte um rund vier Prozent nach oben auf 1.909 Euro. Die Stadt an der Saale bleibt der teuerste Ort im Bundesland. Die stärksten Preisanstiege lassen sich im zweiten Quartal im Salzlandkreis und Burgenlandkreis beobachten. Dort zogen die Preise ungeachtet des veränderten Zinsumfelds und der wirtschaftlichen Lage um jeweils rund sechs Prozent an.

 

„Steigende Zinsen, höhere Energiekosten und eine zunehmende Inflation werden am Immobilienmarkt nicht spurlos vorbeigehen. Was Experten bereits seit letztem Jahr immer wieder prognostiziert haben, kommt allerdings nur langsam auf dem Immobilienmarkt in Sachsen-Anhalt an“, sagt Stefan Kellner, CEO von Scoperty. In fünf Gemeinden im Land sind die Preise laut Scoperty im zweiten Quartal leicht zurückgegangen. Im ersten Quartal gab es Preisrückgänge in mehr als 20 Orten. „Obwohl wir noch keine großen Preiseinbrüche in der Fläche beobachten können, merken wir doch, dass sich der Markt in einigen Teilen der Republik von einem Verkäufermarkt hin zum Käufermarkt wandelt“, erläutert Kellner und ergänzt. „Sieht man sich aber einzelne Angebote an und spricht mit Eigentümern und Maklern wird klar: Die Preisabschläge, mit denen Verkäufer derzeit rechnen müssen, sind deutlich höher als das, was anhand von Preisstatistiken ersichtlich wird.“

 

Welche Regionen jetzt günstiger werden

 

In einigen wenigen Orten des Landes gaben die Preise im zweiten Quartal leicht nach. In Osterwieck im Kreis Harz beispielsweise sank der geschätzte Quadratmeterpreis um durchschnittlich drei Prozent auf rund 1.074 Euro. In Flechtingen im Kreis Börse um zwei Prozent auf rund 1.319 Euro. Im Landkreis Dessau-Roßlau stagnierten die Preise im ersten Halbjahr und pendelten sich bei durchschnittlich 1.352 Euro pro Quadratmeter ein. Die landesweit günstigsten Immobilien gibt es im Kreis Mansfeld-Südharz, wo der Quadratmeter noch unter 1.000 Euro liegt. In der Harzer Gemeinde Hedersleben gibt es Immobilieneigentum sogar für unter 700 Euro pro Quadratmeter.

 

Weniger Wachstum auf den teuren Märkten

 

Neben Halle und Magdeburg zählt die Gemeinde Möser im Jerichower Land zu den Top drei der teuersten Immobilienmärkte Sachsen-Anhalts mit einem Quadratmeterwert von rund 1.924 Euro. Es folgen Barleben mit 1.866 Euro und Biederitz mit 1.828 Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – also vom ersten zum zweiten Quartal 2021 – stiegen die Preise in den Top Fünf aber im Schnitt weniger stark, was laut Scoperty-Experten mittelfristig auf eine Entspannung hindeuten kann: „Obwohl gerade in den teuren Orten noch keine Preisrückgänge sichtbar sind, werden auch die Metropolmärkte in Sachsen-Anhalt und anderswo von aktuellen wirtschaftlichen und politischen Geschehnissen nicht verschont bleiben“, sagt Kellner. In den nächsten Monaten wird sich nach seinen Worten zeigen, wie viele Käufer angesichts steigender Finanzierungskosten mittel- und langfristig in der Lage sein werden, beim aktuellen Marktniveau Wohneigentum zu finanzieren. Bei Kreditzinsen um drei Prozent sind die Kreditraten für Normal- und Besserverdiener kaum mehr zu stemmen. Anders noch zu Jahresbeginn, als Kreditzinsen um ein Prozent für geringe Kreditraten gesorgt haben. Kellner: „In Märkten wie München, in denen die Preise seit Jahren extrem gestiegen sind, bedeutet die Zinswende einen monatlichen finanziellen Mehraufwand von rund als 1.500 Euro. In anderen begehrten Großstädten verteuern sich die Raten um mehrere hundert Euro. In Bundesländern wie in Sachsen-Anhalt, wo die Preise zwar zuletzt gestiegen sind aber im Vergleich immer noch niedrig ausfallen, bleibt der Mehraufwand durch die Zinswende überschaubar.“

 

Aktuelle Quadratmeterschätzwerte und Preistrends für alle Gemeinden und Landkreise in Sachsen-Anhalt sowie mehr als 10.000 Gemeinden in ganz Deutschland hat Scoperty in einer interaktiven Karte zur Verfügung gestellt:

Immobiliendaten Sachsen-Anhalt

Immobiliendaten Deutschland


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