Halle ist Sachsen-Anhalts Hauptstadt der Rohrbrüche

Halle ist Sachsen-Anhalts Hauptstadt der Rohrbrüche – Alle 30 Sekunden ein Leitungswasserschaden in Deutschland


In keiner anderen Region in Sachsen-Anhalt platzen so häufig Rohre, lecken Armaturen oder laufen Heizboiler aus wie in Halle. Mit 61 liegt der Index für Leitungswasserschäden in der Stadt an der Saale aber deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (100), wie aus Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht. Generell sind die Schadenindexwerte in Sachsen-Anhalt niedrig.

 

Flächendeckend treten Leitungswasserschäden in Ostdeutschland seltener auf als in Westdeutschland. In keinem einzigen Landkreis in den neuen Ländern liegt der Schadenindex über 80. Der brandenburgische Landkreis Elbe-Elster weist mit 36 den niedrigsten Wert deutschlandweit auf. Mit Krefeld, Mannheim oder Karlsruhe verzeichnen dagegen viele westdeutsche Städte überdurchschnittlich oft Wasserschäden. Spitzenreiter ist Köln: In der Innen- und Südstadt ist der Index für Leitungswasserschäden mit 263 mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

GDV: Die Deutschen Versicherer
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Nasse Wände im Westen – alles dicht im Osten

 

Eine Ursache für das starke Gefälle ist das unterschiedliche Alter der Leitungssysteme in Ost und West. „In Ostdeutschland sind nach der Wiedervereinigung viele Gebäude saniert worden. Das ist ein Grund, warum die Schäden dort im Vergleich zum Westen seltener sind“, sagt Oliver Hauner, Leiter der Abteilung Sach- und Technische Versicherung beim GDV. Auch die Wasserqualität kann ein Faktor für häufige und teure Schäden sein.

 

Kosten summieren sich auf 2,3 Milliarden Euro pro Jahr

 

Jährlich zählen die Gebäudeversicherer deutschlandweit inzwischen rund 1,1 Millionen Leitungswasserschäden – im Schnitt entsteht alle 30 Sekunden ein Leck. Die Kosten summierten sich 2015 auf 2,3 Milliarden Euro. Hinzu kamen 230 Millionen Euro Schäden in der Hausratversicherung. Zum Vergleich: 2005 betrugen die Leitungswasserschäden in der Gebäudeversicherung rund 1,6 Mrd. Euro. Viele Schäden wären vermeidbar, wenn die Wasserleitungen regelmäßig gewartet würden, so Hauner. „Eigentlich müssten Hausbesitzer nach rund 30 Jahren ihr Rohrleitungssystem überprüfen, wenn nicht sogar bereits sanieren lassen.“ Je älter die Gebäude, desto häufiger sind Leitungswasserschäden. Doch viele Hausbesitzer schrecken wegen der hohen Kosten vor einer Sanierung zurück.

Wie der Schadenindex berechnet wird

 

Für den Schadenindex hat der GDV die Leitungswasserschäden pro Landkreis ermittelt. Grundlage ist der Schadensatz: das Verhältnis des Schadenaufwandes zur Versicherungssumme. Für größere Städte berechneten die GDV-Statistiker den für Versicherer unverbindlichen Index mit Hilfe der Postleitzahl-Dreisteller noch feiner. Der Schadenindex schwankt selbst in Städten und zwischen benachbarten Kreisen zum Teil deutlich. Im rechtsrheinischen Köln liegt er beispielsweise mit 138 deutlich niedriger als im linksrheinischen Teil der Stadt (PLZ-Gebiet 506xx; 509xx: 263, 507xx; 508xx: 233).

 

Eine ausführliche Geschichte zu diesem Thema finden Sie in der aktuellen Ausgabe des GDV-Verbandsmagazins „Positionen“.

 

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. Die 450 Mitgliedsunternehmen sorgen durch rund 431 Millionen Versicherungsverträge für umfassenden Risikoschutz und Vorsorge sowohl für die privaten Haushalte wie für Industrie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen. Als Risikoträger und bedeutender Kapitalgeber mit Kapitalanlagen in Höhe von 1.510 Milliarden Euro haben die privaten Versicherungsunternehmen auch eine herausragende Bedeutung für Investitionen, Wachstum und Beschäftigung in der deutschen Volkswirtschaft. Etwa 524.000 Menschen sind direkt oder indirekt für die Versicherungswirtschaft in Deutschland tätig.

 

http://www.gdv.de/



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